Vom Hörsaal in den Chefsessel – alleine oder im Team?

Wessen Traum ist das nicht? Sich nach dem langjährigen Studium, während dem man sich eventuell durch Minijobs und sonstige Lohnarbeit finanziell über Wasser zu halten versuchte, unmittelbar selbständig zu machen und Unternehmer zu werden? Gänzlich sein eigener Chef zu sein, nie mehr auf Vorgesetzte, auf Höhergestellte hören zu müssen?
Neben der essentiellen Frage, mit welcher Idee man sich überhaupt selbstständig machen möchte, drängt sich schnell ein weiteres Thema auf: Alleine oder im Team?

Ich selbst kann es am besten:

Hat man als junger Gründer eine erste Business-Idee, so tut man sich zunächst schwer damit, diese mit anderen zu teilen und sie daran mitarbeiten zu lassen. Zu groß ist der Stolz über seine eigenen unternehmerischen Fähigkeiten, um am Ruhm, der einem sicher scheint, andere teilhaben zu lassen.
Zudem spielt sich bei vielen der klassische Gründerkomplex auf, der den jungen Selbstständigen das Gefühl vermittelt, die Arbeit würde nur dann richtig gut, wenn man alles selbst mache und für alles selbst die Verantwortung übernähme.
Macht man sich selbstständig gewinnt man zunächst den Eindruck, nur dann auch wirklich selbstständig zu sein, wenn auch jegliche Arbeit von einem selbst erledigt würde. Hilfe annehmen wird zur Schmach.

Das letzte Wort habe ich! (nicht mehr)

Wenngleich dies zum einen einer teenagerhaften Bockigkeit anmutet, steckt zum anderen dennoch ein Fünkchen Wahrheit in der starren Doktrin der alleinigen Arbeit. So können mögliche Geschäftspartner dem jungen Unternehmer zwar unter die Arme greifen, ihm teils auch lästige, bürokratische Arbeit abnehmen, doch ist damit immer auch die Aufgabe eines Teils der unternehmerischen Freiheit verbunden.
Man verliert die Autonomie über sein Business: Sind auch andere Anteilseigner außer man selbst im Unternehmen, so diversifizieren sich zwangsläufig auch die Interessen und Ideen zur Weiterentwicklung, Ausgestaltung und Finanzierung des Geschäfts. Man selbst tritt in Uneinigkeiten nicht mehr als oberster Hausherr im Chefsessel auf, sondern muss notfalls damit rechnen, von seinem Team überstimmt zu werden.

Lieber gemeinsam im Business als alleine im Burnout

Hat man sich selbstständig gemacht, ist seiner Geschäftsidee mit Leidenschaft und Passion nachgegangen, hat Widerstände überwunden und darf sich nun über die ersten Gewinne freuen, stößt man schnell an eine Grenze: An die des einzelnen Menschen.
Um das Unternehmen ausbauen und weiterentwickeln zu können bedarf es intensiver Planung! Fragen wie die der Finanzierung drängen sich auf, Investoren müssen gefunden, Überzeugungsarbeit muss geleistet werden.
Jedoch muss während der Bearbeitung all dieser Themen ein Unternehmen weitergeführt werden, bestehende Kunden müssen gehalten, neue gewonnen werden. Plötzlich eröffnet sich dem jungen Unternehmer das erste Problem, dass sich nicht durch eigenen Ehrgeiz und Fleiß bewältigen lässt: Der Tag hat (auch für Unternehmer) nur 24 Stunden.
Strebt man als Selbstständiger also nach mehr, als bloß dem eigenen, teils sehr knappen und unsicheren Broterwerb, so muss man sich möglichst frühzeitig, im besten Fall gar bei der Gründung Geschäftspartner suchen, einen geeigneten Geschäftspartner suchen. Jemanden, der eine perfekte Ergänzung zu einem selbst darstellt.

Doch wie findet man gleichgesinnte junge Geschäftsleute? 

Geschäftspartner wachsen nicht auf Bäumen

Versucht man Geschäftspartner zu finden, so stellt sich einem schnell dar, dass dies gar nicht so einfach ist, wie man es sich vorgestellt hat.
Die meisten Studenten sind nach ihrer langjährigen Zeit an der Universität in finanzieller Knappheit und Unsicherheit zunächst froh, einen gesicherten und angemessenen Job zu finden.  Sie suchen gerade das Gegenteil der eben doch sehr risikoreichen Gründung des eigenen Business.
Folglich finden sich Geschäftspartner nicht an jeder Ecke, sie müssen gezielt gesucht werden:

Zum einen natürlich dem digitalen Zeitalter entsprechend über das Internet! Es gibt diverse Netzwerke, das bekannteste unter ihnen sicherlich XING, wo Interessengruppen gebildet und Geschäftspartner gefunden werden können.
Durch die Präsenz des Internets wird jedoch häufig vergessen, dass es auch außerhalb von Google und Konsorten Möglichkeiten zur Findung von Mitgründern gibt: So zum Beispiel spezielle Events, die auf die Gründerszene abgezielt sind wie etwa die Start-Up Woche in Düsseldorf. (Externer Link https://www.startupwoche-dus.de/)

Hier können sich junge Selbstständige zusammenfinden, Ideen austauschen und möglicherweise als Geschäftspartner zusammenfinden.

Wie finde ich die Richtigen?

Wahrlich nicht mit jedem möchte man letztlich den Gesellschaftsvertrag, also jene Übereinkunft der Gründer, in der die Rechtsgrundlagen für das Unternehmen verankert werden schließen.
Im Team zwischen den Mitgründern muss eine gewisse Vertrauensbasis geschaffen sein und aus diesem Grund verbietet es sich, in Aktionismus zu verfallen und ein Geschäftsbündnis mit dem erstbesten einzugehen, der geeignet erscheint.

Die Mitgründer müssen nicht nur in der Lage sein, leidenschaftlich und äußerst ehrgeizig an einem Projekt zu arbeiten, sondern ebenso bereit sein, Vorschläge und Anregungen an- und aufzunehmen und teamorientiert für den größtmöglichen Fortschritt des jungen Unternehmens zu arbeiten.

Möchte man also Unternehmer werden, sollte man sich über folgendes klar werden:

Was strebt man mit dem Unternehmen überhaupt an? Soll es lediglich darauf ausgelegt sein, den Broterwerb für sich selbst und seine Familie zu sichern? Oder soll es zukunfts- und profitorientiert und auf größtmögliche Expansion angelegt sein?

Hat man sich dies beantwortet, klärt sich bestimmt auch die Frage, ob man sein Business alleine oder zu mehreren gründen möchte!

Natürlich spielt die Entscheidung gleich noch in andere Gebiete hinein: die Wahl der Richtigen Rechtform und die  Frage nach möglichen Haftungsrisiken.

 

Wir von PeCon Invest wurden bei der Gründung unseres Unternehmens von vielen Seiten unterstützt. Diese Unterstützung wollen wir nun an junge Startups weitergeben und bieten ein unverbindliches Beratungsgespräch für die Themengebiete Gründung, Haftung, Absicherung und Vorsorge an.